Verbunden - Duckdalben

Nach ihrer Zeit im Wasser des Passathafens existieren die gut erhaltenen Teile der sogenannten Dalben als Skulpturen hier am Kohlenhofkai weiter. Diese starken, bis zu 23m langen Eichenpfähle dienten, eingerammt im Hafengrund, zur Befestigung und Abweisung von Schiffen, bevor die Bohrmuschel ihnen zusetzte. Ihre von Sonne und Wasser verwitterte Außenseite verrät noch die Funktion als Dalbe.

Drei Motivfenster im Holz erzählen von der besonderen Lage und Historie des Priwalls. Einerseits durch die Trave vom Land getrennt, verhinderte die innerdeutsche Grenze andererseits den Zugang zum Priwall aus östlicher Richtung. Als letzter Winkel der BRD, fristete er zu DDR-Zeiten ein Inseldasein.

Auf die Zeit der Trennung weist das Bild der ersten Stele hin. Herausgearbeitet mit Motorsäge und Schnitzeisen ist ein Band zu sehen. Es weht in einen abgestorbenen Baum hinein und endet ohne Verbindung.

In der zweiten Skulptur zeigt sich die Beziehung des Priwalls zu Travemünde. Eigentlich eine Trennung, wird die Trave zum Wasserweg und zur wichtigsten Lebensader zwischen beiden Stadtteilen. Symbolisch hierfür, steuert ein Boot ins Fenster. Darüber schwingt das Band und verbindet eine Seite mit der anderen. Ein lebendiger Baum wächst in das Band hinein. Er steht für die Urwüchsigkeit der Priwallseite.

Durch das Motivfenster der dritten Stele weht ein kräftiges Holzband. Es ist durchgehend gearbeitet und fest mit beiden Seiten verbunden. Die letzte der drei Skulpturen weist auf die glückliche Wiedervereinigung beider deutscher Staaten hin. Spannungen im Holz haben einen Riss entstehen lassen. Ähnlich dem lebendigen Material, unterliegt der Prozess des Zusammenwachsens steter Veränderung.

Standort: Priwallpromenade/Kohlenhofkai
Material: alte Eichendalben aus dem Priwallhafen
Künstler: Sabine Klupsch

Sabine Klupsch

1979 geboren im April in Landsberg am Lech
1998 Groß geworden, gespielt und gelernt in Lahnstein am Rhein
2001 nach dem Abitur hinaus in den Wald zur Forstwirtlehre in Nassau
2001 aufbauend, das anschließende Forstwissenschaftsstudiumin Freiburg
2002 Besichtigung der Holzbildhauerschule in Berchtesgaden bringt Klarheit und Richtungsänderung. Fasziniert von Handwerk und künstlerischer Ausdrucksweise Ausbildung zum Bildhauer
2008 Oberbayern bleibt sechs Jahre der Wirkungskreis als freischaffende Bildhauerin
2008 Drang nach Weiterbildung und neuen Impulsen führt an die Akademie Gestaltung Münster

 

2011

Beginn der Ateliergemeinschaft mit Bildhauer Rolf Stahr in Gievenbeck

2011

Teilnahme an der Werkschau mit Rolf Stahr und Sylvia Trau

2013

„Most-Spona-Dar“ Gemeinschaftsausstellung im Rahmen des World-Heritage-Days, Belgrad, mit den Künstlern Dragana Dodig, Aleksandra Saranovic, Novica Babovic

2014

„Gnalk- gesehene Hörenswürdigkeiten“ gemeinsame Ausstellung mit der Musikhochschule Münster

2014

„U-Bahn für Münster“- Konzept im Rahmen der „hbf“- Projekte mit Sascha Unger

2015

mit Sascha Unger entwickelte und in Monastir errichtete Partnerstadtskulptur „Münster -Monastir“

2016

dreiteiliges Skulpturenprojekt „Verbunden“ entstand in Travemünde und steht dort auf dem Priwall

2017

 „Unbegrenzt“ bildhauerische Tanzperformance mit den Tänzern Antonio Rusciano und Alice Cerrato

2018

„Holperdorper Hofausstellung“ - „Vom Wachsen, Wandel und Werden“ überschreibt die Ausstellung in der Orangerie des botanischen Gartens in Münster mit Sylvia Trau

2019

Gruppenausstellungen, wie die „Hofkunst“ in Werther und die „Kinetic Flowers“ der Gruppe 13 in Clarholz