Ein „DenkMal“ auf der WindArt
Mit einer kinetischen Skulptur in Erinnerung an die sechs ehemaligen Eisenschiffbau-Werften an der Trave in Lübeck erweiterte der Verein für Kunst und Kultur zu Travemünde e.V. an der Priwallpromenade zwischen Kohlenhofspitze und Rosenhof die 14. WindArt.
Für das Kunstwerk des Lübecker Künstlers Rainer Wiedemann, das an die Werften Koch Werft, LMG, O & K, HATRA, Schlichting und Flender Werft erinnern soll, konnte im gemeinsamen Unterricht mit den Schüler:innen der 10. Klassen des Trave-Gymnasiums, an dem der Künstler selbst bis 2011 als Kunsterzieher arbeitete, Entwürfe für das geplante „Denk-Mal“ erstellt werden.
Neben zeichnerischen und räumlichen Modellentwürfen erarbeiteten sich die SchülerI:innen von Februar bis Mai 2022 das Wissen um die ehemaligen sechs großen Werften in Lübeck und erfuhren vom Ende des Industriestandorts Lübeck im Jahr 2002/03 mit der Insolvenz der letzten großen Werft in Lübeck, der Flender Werft. Umgesetzt wurden die Entwürfe von dem Künstler Rainer Wiedemann, der die Bleche und Stahlelemente in den Ferien-Monaten der Schüler:innen zusammenschweißte.
Drei große kantige Stelen aus Baustahl sollen an Werftkräne erinnern. Auf ihren Flächen wurden die historischen Daten der sechs Werften negativ eingelasert. Die drei Stelen stehen im 120 Grad Winkel um ein 3,20 m hohes Standrohr aus Edelstahl, auf deren Krone sechs den Werften zugeordnete, typische Schiffe schräg und rückwärts von ihren Hellingen ablaufen. Diese Krone ist ein Drehmoment, das im Wind die Schiffe in alle Himmelsrichtungen laufen lässt.
Gefördert und beauftragt wurde der Künstler vom Verein für Kunst und Kultur zu Travemünde e.V.. Als weitere Förderer für das „DenkMal“ fanden sich erfreulicherweise der Kulturfunke der Possehl-Stiftung und die Rose-Stiftung.